Klaviermusik heute: im Spannungsfeld von Tradition und Moderne
Der folgende Player ermöglicht ein Abspielen von Ausschnitten der in der Playlist aufgeführten Werke.
Ich liebe es Klavier zu spielen und freue mich in Zukunft mehr und mehr Zuhörer an meinem Glück teilhaben lassen zu können. Mit ihnen das klassische Klavier-Repertoire im Konzert erleben zu dürfen wird mich mit Dankbarkeit erfüllen.
Dafür engagiere ich mich, trainiere und überwinde Widerstände.
Meine Konzerte sollen neben den üblichen Epochen von Barock bis Impressionismus einen zusätzlichen Grad an Würze durch Ausflüge in die klassische Moderne und zeitgenössische Musik erfahren. Im Spiegel der Vergangenheit erst verstehen wir die Gegenwart, während unsere heutige Perspektive die innovative Frische des Gestern erhellt.
Wiederholung des Konzertes "Wintermorgen in Istanbul" mit Beste in Bad Tölz.
10.05 24 um 19:30 Uhr · Kleiner Kursaal Bad TölzVier Hände, drei Kontinente, zwei Pianisten und ein Flügel: Mit meiner Frau Beste spiele ich gemeinsam Klavierwerke aus Amerika, Österreich und der Türkei. Mit einer Sonate von Wolfgang Amadeus Mozart und Franz Schuberts Grande Sonate in B-Dur stehen zwei Sterne der Literatur zu vier Händen auf dem Programm. Als Gegenpol zu den Evergreens der Wiener Klassik erklingen die Ballettmusik "Souvenirs" vom Samuel Barber und Fazil Says „Wintermorgen in Istanbul“.
06.09.2024, 19:00 Uhr · Kultursaal, ObersulmAm wunderschönen Flügel im Kultursaal Obersulm spiele ich zu ersten Mal mein Programm mit dem Ausflug zum Bergsee:
Gemeinsam wandern Schubert und Zuhörer in den Impromptus D 899 durch unterschiedlichste Seelenlandschaften zu Vaughn Williams „Lake in the Mountain“. Vom Ort der Stille und Regeneration gestärkt genießen frische Ohren Chopins Mazurken und Beethovens Waldsteinsonate.26.02.2023, 19:00 Uhr · Kultursaal, ObersulmDieser Klavierabend steht wieder unter dem Motto "The lake in the mountains". Neben dem gleichnamigen Werk von Ralph Vaughan Williams erklingen folgende Werke: Vier Impromptus D 899 von Franz Schubert, Quatre Mazurkas Op. 30 von Frédéric Chopin und Beethovens Waldsteinsonate. Weitere Informationen zur Programmgestaltung unten.
Mo., 16. Mai 2022, 19:00 · Parksaal, Bad LiebenzellNach dem ersten Hören von Williams mysteriösem Klavierstück schwebte mir bei der Zusammenstellung des Programms für diesen Klavierabend folgendes Bild vor Augen: Inmitten von monumentalen Gebirgen ein einsamer See, der zur Einkehr und Kontemplation einlädt. Am Anfang des Programms führt Schubert den Zuhörer in seinen Impromptus auf Wanderungen durch unterschiedlichste Seelenlandschaften. Vom Trauermarsch bis hin zu übermütig ausgelassenen Tänzen, die vielleicht schon im Jenseits stattfinden, bespielen diese reinen Klavierkompositionen die emotionale Klaviatur des Zuhörers. Ziel dieser Reise ist schließlich der See in den Bergen. Regeneration in der stillen Ruhe des Hochgebirges. Von der Pause gestärkt steht der Wanderer jetzt am Rand des Sees und genießt mit klarem Blick die angrenzenden Höhen eines Zyklus von Chopins Mazurkas und weiter hinten bis zum Horizont die Erhabenheit der Waldsteinsonate.
Sa., 7. Mai 2022, 19:00 · Steinturnhalle, LeonbergMit der Sonate „Appassionata“ von Beethoven und Debussys Suite bergamasque stehen beim Klavierabend am 30.11.2019 in der Alten Schule Gera zusammen mit den Vier Impromptus D 899 von Schubert revolutionäre Werke auf dem Programm.
Mich reizt die Erhabenheit der Ästhetik dieser Sonate von Beethoven ungemein. Klangliche, rhythmische sowie dynamische Extreme sind in einen unglaublich engen motivischen Entwicklungsrahmen eingebunden, der keine Zeit für Nebensächliches zulässt. So entstehen beim Hörer Eindrücke, die ihn geradezu erschauern lassen. Er steht wie Caspar David Friedrichs Wanderer über dem Nebelmeer und schaut in den Abgrund. Beethoven erforscht hier für seine Zeit völlig neue Klangmöglichkeiten der Klaviers, die auch dem Spieler technisch unerhörtes abverlangen.
Nach dem Schauer des Erhabenen gilt es, dem Zuhörer einen sicheren Unterschlupf zu bieten. Vor meinen Augen sehe ich einen Hörer, der im Café sitzt und sich, gleichsam einem nach erlebnisreichem Ausflug ins Hochgebirge gegen Abend in Bergamo angekommenen Wanderer auf einen erholsamen Tag in mediterranen Gärten zwischen mittelalterlichen Gassen freut. Debussy erreicht dies in seiner Suite bergamasque durch harmonische und klangliche Experimente im Gewand einer mehr oder weniger konventionellen Abfolge von Tänzen, die aber nur oberflächlich betrachtet traditionell genannt werden können. Sind doch die Klangbilder im Prélude, Menuet oder Passepied so revolutionär, dass Debussy sein Jugendwerk aus dem Jahr 1890 erst 1905 veröffentlichte.
Mit dem Schluss des geschriebenen Wortes beginnt auch schon das Rezital. Wie ein Schicksalsschlag oder eine Totenglocke eröffnet die Doppeloktave G in beiden Händen den Trauermarsch des ersten Impromptus im Zyklus D 899 von Schubert. Dieser führt als Wegbereiter der drei folgenden Impromptus den wandernden Hörer in Oasen der Ruhe und Kontemplation, in denen den Hörer schon ein Hauch von Ewigkeit anweht. (Irgendwo im Verlauf des Klavierabends erklingt dann auch noch ein Rondo von Mozart, dessen Tonart hier nicht verraten wird!)
Bei der Schloss-Matinée im Andachtssaal von Schloss Winnenden mit Beste Aydin und Christian Krämer steht vierhändige Klaviermusik auf dem Programm.
Das Konzert beginnt mit der Sonate C-Dur KV 521 von Wolfgang Amadeus Mozart. Einem fröhlich überschwänglichen ersten Satz, schließt ein Andante an, das mit einem dramatischen D-Moll - Mittelteil an die langsamen Sätze der großen Klavierkonzerte erinnert. Das abschließende Rondo kommt mit einem schelmischen Ritornell daher, das opernhafte Zwischenspiele umrahmt und die Interpreten zur Variation herausfordert.
Der Sonate folgt Schuberts Fantasie f-Moll für Klavier zu vier Händen, die zu seinen bedeutendsten Kompositionen für mehrere Klavierspieler gehört. Im seinem letzten Lebensjahr, 1828, Schubert komponierte das Werk und widmete es seiner Schülerin, Karoline von Esterházy, in die Schubert heimlich verliebt war. Die Fantasie besteht aus vier Sätzen, die thematisch miteinander verbunden sind.
Die Melancholie der Fantasie schwingt weiter im Werk „Wintermorgen in Istanbul“ des türkischen Komponisten und Pianisten Fazıl Say, mit der das Konzert ausklingt. Say schlägt im Vorwort zum Notentext folgendes vor: „Vielleicht kann man sich den Bosporus vorstellen, wie er unter einer Schicht aus Schnee liegt. Das Stück beginnt und endet mit einem tänzerischen Motiv, das an das Spiel der türkischen Lauteninstrumente wie Saz, Bağlama oder Oud erinnern soll. Das hierfür nötige Dämpfen der Saiten habe ich erstmals 1997 in Back Earth angewendet.“
Die alte Schule Gera wurde im Jahr 2016 vom spanischen Konzertgitarristen José D'Aragón gekauft und wird seitdem als Kulturzentrum und Konzertsaal genutzt. Ich habe mich sehr gefreut auf der neuen Bühne, die regelmäßige Konzertreihen mit kammermusikalischen und solistische Konzerten ermöglicht, einen Klavierabend gestalten zu dürfen.
Im Zentrum des Abends stehen vor allem visionäre Werke, die in ihrer klanglichen und formellen Konzeption weit über ihren musikhistorischen Bezugsrahmen hinaus in die Zukunft weisen.
So eröffnet Beethovens Grande Sonate Pathétique mit einer ins Phantastische entrückten Französischen Ouvertüre.
In den Charakterstücken des ersten Jahres der Pilgerjahre findet Franz Liszt eine Tonsprache, bei der technische Virtuosität ihre Zweckmäßigkeit in der musikalischen Ausdeutung seiner Naturerfahrungen und der entsprechenden Seelenzustände findet.
Als Meister der Wiedergabe von Natureindrücken mittels einer ganz eigenen harmonischen Sprache erweist sich Claude Debussy in den Préludes. Duftende Klangwolken flirren um die Hügel von Anacapri.
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Die an der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar ausgebildeten Pianisten, Beste Aydin und Christian Krämer spielen Werke von
Wolfgang Amadeus Mozart, Frédéric Chopin und Fazil Say.
Im Konzert werden sowohl Werke für Klavier zu vier Händen als auch Solo-Literatur erklingen. Damit möchten die jungen Pianisten einen musikalischen Beitrag zum Tag des offenen Denkmals erbringen. Der atmosphärische Saal im „Haus zum schwarzen Löwen“ der Musikschule ist geradezu prädestiniert für dieses Vorhaben, da er Teil eines städtebaulich und kunsthistorisch bedeutsamen Gebäudes aus dem Jahr 1576 ist. In der Zeit von 1991 bis 1995 wurde das Haus umfassend rekonstruiert und anschließend der Musikschule zu Verfügung gestellt.